10.04.2013 - 09:36

Vom Schach zum Poker - Von Gemeinsamkeiten zu Unterschieden

Schach und Poker, zwei Spiele, die völlig unterschiedlich klingen. Doch gibt es einige interessante Parallelen. Welche und wie beide zueinander finden – darüber soll es hier gehen.

Schach ist ein Strategiespiel aus Persien und bedeutet frei übersetzt “Das Spiel der Könige”. Es ist europaweit das beliebteste Brettspiel und wird in vielerlei Verbänden, Vereinen und Vereinigungen gespielt. Da es sehr komplex ist und in Anbetracht der vielen Zugmöglichkeiten auch schier unbegrenzte Möglichkeiten gesetzt sind, ist es nicht verwunderlich, dass sowohl von privater Seite, als auch von den Dachverbänden regelmäßig Turniere statt finden. Promis wie Rafael Nadal, Boris Becker und Co. sind bei den großen Turnieren wie der World Series of Poker natürlich als beste Werbungen für die ebenso großen Pokeranbieter wie Pokerstars, 888 und andere unter Vertrag. Neben dem Spiel um Titel sind auch Geldgewinne nicht ausgeschlossen.
Die Turniertauglichkeit ist auch beim Poker gegeben – typisch amerikanische Pokerrunden am Küchentisch mit engen Freunden oder im Casino völlig außen vor gelassen – sind die Pokertuniere mit erheblichen Gewinnen von vielen Tausend Euro keine Seltenheit.

Früher wurde auch angenommen, dass Poker sich aus einem persischen Kartenspiel ableitet. Dies gilt mittlerweile jedoch als überholt. Die geistigen Väter des Poker scheinen in Deutschland und Frankreich bei den Spielen Poch oder Poque zu finden zu sein.
Poker wird mit 52 Karten gespielt, wobei ein wirklich gutes Blatt in Anbetracht der Wahrscheinlichkeiten selten erreicht wird. Gleiches gilt für ein Schachspiel mit zwei gleichguten Spielern. Durch die Vielzahl an Möglichkeiten ist auch hier ein frühzeitiger Spielentscheid kaum möglich.
Beim Poker ist ein gewisser Gruppenzwang gegeben und durchaus mit der Schachuhr bei einer Partie des Spiels der Könige zu vergleichen. Man sitzt auch hier nicht alleine am Tisch, die Spielgruppe wartet auf Einsatz, Vergleich, Aufgabe oder das Einfordern des Blattes. Beim Schach wird gewartet, wann der nächste Zug gesetzt wird, das insgesamte Zeitpensum ist begrenzt und streng überwacht.

Poker und Gesetz

Kein Wunder, dass es den ein oder anderen Schachspieler vom Spielbrett zum Kartentisch getrieben hat. Wieso auch nicht? Intelligenz, Konzentration und ein geschicktes Abschätzen der Situation sind beiden Spielen zwingend erforderlich, wobei der Faktor der Geselligkeit zweifelsohne beim Poker als wesentlich höher einzuschätzen ist. Mittlerweile können beide Spiele, die gut und gerne als Skill Games bezeichnet werden können, auch online ausgeübt werden. Zu Zahlen, Fakten und der Lage in Deutschland gibt es für Interessierte hier eine Studie. Der Vorteil liegt hierbei, dass entweder eine künstliche Intelligenz oder reale Spieler rund um den Globus verteilt permanent zur Verfügung stehen. Da man sich nicht auf einen Partner einschießt kann dabei über die eigenen Grenzen hinaus gewachsen werden und nicht zu vergessen: Durch die strategischen Gemeinsamkeiten im Abwägen der Chancen kann der Spieler beim Poker vom Schach profitieren, oder natürlich auch umgekehrt.



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